China ist riesig - China ist anders - China ist schwer zu bereisen!
China stellte uns vor einige Herausforderungen, insbesondere die Woche vor dem 01.10.2010 und die darauffolgende.
China ging auf Reise im eigenen Land.
Jetzt wissen wir wirklich was richtig viele Menschen sind.
Unser Körper braucht Erholung - Tausende von Kilometer in den unterschiedlichsten Transportmitteln reisen,
dem ständig wechselnden Klima ausgesetzt, die vielen Menschen und die hohe Luftverschmutzung
in den großen Städten führten bei uns zu einem 5-tägigen Dauerschlaf in Kunming.
Wie gut, dass wir auf unser Visa für Vietnam - welches wir in der Botschaft in Kunming beantragt hatten - drei Tage warten mussten.
Aber wir sollten nicht ausgeruht an der Grenze ankommen. Dort hin fuhr nämlich nur ein Nachtbus, der - wohl um Geld zu sparen -
nur Schotterpisten befuhr. An schlafen in der Nacht war nicht zu denken. Unsere Wirbelsäule wurde so richtig durchgeschüttelt.
Zu guter Letzt kamen wir an der Grenze um 6:00 Uhr morgens an. Nur irgendwie blöde, dass diese erst um 9:00 Uhr geöffnet wurde.
So saßen wir 3 Stunden vor der Grenze auf dem Boden und schauten den Chinesen bei ihrem Frühsport zu. Sehr
sportlich sah es nicht aus, diente wohl auch eher dazu uns Grenzgänger
genauer unter die Lupe zu nehmen und wie üblich die schon so bekannten Fragen zu stellen: Where you come from? What's your name?
"Liebe Chinesen ihr müsst verzeichen, dass wir zu dieser Uhrzeit nicht sehr gesprächig waren."
Wir beantworteten nichts. Wir schauten einfach nur!?
Die hohe Luftverschmutzung, die vielen Menschen und die historischen Themenparks in Beijing
ließen uns jeden Tag mehr ermüden. Nach dem Besuch des Sommerpalastes und der verbotenen Stadt viel es uns wirklich schwer
auch noch die Große Mauer zu besuchen. Wir vermuteten die gleiche Masse an Menschen, die aufgebauten Themenparks
und vorallem das nicht mehr vorhanden sein der wirklichen Historie.
Für den Besuch der Mauer muss man früh aufstehen - jeden Morgen schauten wir uns in die
Augen und entschieden (ohne ein Wort zu sagen) wir bleiben liegen. Am letzten Tag taten wir es dann doch.
Wir wären warscheinlich die ersten ausländischen Touristen gewesen,
die Beijing ohne die Mauer besucht hätten.
Und es war so wie vermutet. Unendlich viele Menschen, die affige Bilder auf, neben und unter der "neuen" Mauer machten.
Wie man sieht, die affigen Bilder färben schon ab. Es wird Zeit, dass wir Beijing verlassen.
Unsere ersten Pandabären. Zuvor hatten wir noch nie welche gesehen. Insgesamt waren im dem Aufzuchtsgehege 12
und sogar ein brauner dabei. Wir wussten gar nicht, dass es das gibt!
Xian sollte die komplette Umplanstation unserer Chinareise werden. Was wollten wir eigentlich nicht alles auf dem Weg nach Beijing
besuchen - no chance!
Der kommende Chinesische Nationalfeiertag (01.10.) stellte uns wirklich auf die Probe.
China ist eine Woche davor und eine Woche danach im
eigenen Land unterwegs. Und dann gibt es kein freies bezahlbares Zimmer oder eine annähernd bequeme Anreisemöglichkeit.
So hatte man uns doch wirklich ein 27-stündiges Stehplatz-Ticket für den Zug angeboten.
Die einzige Alternative, die uns blieb, war die direkte Anreise nach Beijing im Hardsleeper.
In Beijing sind immer viele Menschen...
Stolz - wir haben unser erstes Softsleeper-Zugticket am Chinesichen Schalter gekauft!
Wir wurden am Zug direkt von einer netten Dame in unser Abteil geführt. Auch gab es gleich Tee -
so kann man es gut einen Tag und eine Nacht aushalten. So glaubten wir zu mindest dauert die Fahrt.
Nach 28 Stunden wollten wir eigentlich aussteigen - nach unserem Reiseführer sollte die Fahrt so lange dauern.
Jedoch unsere Mitreisenden machten sich zum zweiten Mal auf ihren Pyjamarundgang.
Nach mehreren Fragerunden beim Personal bekamen wir dann heraus, dass der Zug nicht 28h braucht sondern 43h. Was soll's,
ist doch nett hier.
Den Yangtse-River hatten wir mit einem chinesischen Kreuzschiff - in der erster Klasse - bereist. Mit uns waren 2 Holländer, 6 Australier
und 200 Chinesen an Board. Wir waren die meiste Zeit alleine an Deck. Gab es eine Sehenswürdigkeit vom Schiff
aus zu betrachten, so
ging der gemeine Chinese mit der ultra, mega, neuen Camara an Deck und machte 100 Bilder pro Minute
um dann wieder schnell zurück zur Bar (hieß nur so, denn Getränke gab es dort nicht) zu gehen,
um dort mit freiem Oberkörper weiter Karten zu spielen.
Nach fast 7 Stunden Flug - von Dehli nach Shanghai - sind wir wieder in der Zivilisation angekommen.
Es gab asphaltierte Straßen und Bürgersteige, die Leute waren sauber angezogen und wir konnten ohne
"wir kaufen nichts" ein Taxi am Flughafen besteigen. Und es fuhr? Kein Geräusch zu hören - der feinste Belag unter uns
und der VW neu und blitz blank.
Wir kamen gegen 23:00 Uhr im Hotel mit Hunger an. Gleich neben an gab es ein
chinesisches Lokal. Nichts wie rein. Ok - die erste Herausforderung - wir können nichts lesen. Kein Problem, wir dürfen
in die Küche und dort direkt aus den verschiedenen heißen Töpfen unser Essen zusammen stellen - Entenkeule in Nudelsuppe ;-)
Und dann kam der Morgen. Und wir wollten es nicht glauben. Kein Auge ging auf. Zugeschwollen und feuer rot - und es tränt schrecklich.
Hier noch ein herzliches Dankeschön an Indien für dies tolle Geschenk, das uns fast 2 Wochen lang in China bekleidet hatte;
Dank mitgebrachter Antibiotika haben wir die Bakterien dann in den Griff bekommen. Wir sehen also wieder normal aus.
So machten wir Sightseeing und Expobesuch mit Sonnenbrille und in den Lokalen setzen wir uns in etwas dunklere Ecken. Schließlich
wollten wir ja bedient werden!
