Als Abschluss unserer Reise durch Asien und Ozeanien sind fünf Wochen Neuseeland geplant. Wie auch in Australien werden wir mit dem
Camper unterwegs sein. Wir starten in Auckland, durchqueren die Nordinsel und gehen mit der Fähre zur Südinsel, wo wir in Christchurch
das Auto wieder abgeben werden.
Danach bleibt nur noch der Rückflug nach Deutschland.
Wie angedroht regnet es heute nur einmal. Aber was solls - wir müssen ja weiter. Durch strömenden Regen fahren wir also weiter in
Richtung Norden.
Unser Auto hat gefühlt 25 PS. Entsprechend gemütlich geht ist mit Dieselmotor und Automatikgetriebe durch die bergigen und
kurvigen Straßen Northlands. Einmal hatten wir tatsächlich stolze 95 auf dem Tacho, aber dann kam auch schnell der Dämpfer.
Die Geschwindigkeitsmessstelle am Straßenrand hat uns nur 88 ausgewiesen. Na ja, wir haben ja Zeit und wollen ja auch nach links und
rechts schauen.
Witzigerweise überholen
Neuseeländer fast nie. Gestern hatte sich der Engländer auch darüber lustig gemacht. Scheint hier also normal zu sein. Aber wir sind
ja nett und fahren regelmäßig zur Seite um den normalen Straßenverkehr passieren zu lassen.
In Russell angekommen machen wir einen kleinen Stadtbummel und finden doch tatsächlich ein Internetcafe. Bei dem Regen können wir
ruhigen Gewissens noch ein Stündchen surfen bevor es auf den Campingplatz geht.
Wir kommen nicht aus den Federn, frühstücken ausgiebig, verquatschen uns mit den beiden Deutschen neben uns und gehen nochmal
einkaufen. Bis wir endlich loskommen ist es schon nach 12.00 Uhr. Heute wird wohl nicht mehr viel passieren. Mal sehen auf welchen
Campingplatz es uns verschlägt.
Tatsächlich fahren wir dann doch fast 200 Kilometer, genießen einige schöne Ausblicke auf den Pazifik und machen sogar noch eine
Strandwanderung. Dann ist aber gut und wir freuen uns auf das Abendessen (Lammsteaks mit Kartoffelbrei) und einen ruhigen Abend auf
dem Campingplatz.
Ganz so ruhig wird er nicht, denn als der Regen einsetzt und wir uns unter das Dach am Grill verziehen, kommen plötzlich
2 Engländer und 6 Australier und gesellen sich zu uns unter das kleine Dach. Die nächsten drei Stunden haben wir fast nur gelacht und
die tollsten Reisegeschichten ausgetauscht aber wie es sich hier so gehört ist um 22.00 Uhr Schluss und wir gehen nach dem super
Abend müde in den Camper.
Wir sind jetzt 18.000 km von Deutschland entfernt. Und es war ein hartes Stück Arbeit soweit zu kommen.
Gestern hat uns die
Fluggesellschaft LAN das Leben schwer gemacht. Unser Flug von Sydney nach Auckland um 10.50 Uhr wurde gestrichen. Nach der Info am
Flughafen ging es in ein Hotel. 'Wir werden euch informieren. Es wird eine Maschine am Nachmittag geben.'
Als wir um 13.30 Uhr mal
nach unten gehen ist große Hektik. Wir müssen schnell zu Flughafen, der Bus geht in 5 Minuten. Hätten wir nicht gefragt ...
Am Flughafen Ratlosigkeit. Es gibt keinen LAN-Flug und nach einer Stunde hektischem Durchfragens stellt sich heraus, dass wir auf einen
Air New Zealand Flug umgebucht wurden. Der Flug geht erst um 18.30 Uhr also genügend Zeit. Dummerweise nur, dass wir unseren Camper bei der
Ankunft dann nicht mehr bekommen. Mit Hotels in der Nähe des Flughafens siehts auch ganz schlecht aus.
Tatsächlich fliegen wir dann um 20.00 Uhr. In der Zwischenzeit gab es noch viel Verwirrung um unseren Nachnamen. Ja wie schreibt man denn
nun ein ä wenn man kein ä hat??? Und nicht zu vergessen das Rückflugticket ohne das Air New Zealand uns nicht an Bord lässt. Tja, haben
wir zwar aber natürlich nicht ausgedruckt. Ist ja auch ein E-Ticket?!? Und wo bekommt man am Flughafen einen Ausdruck für ein E-Ticket?
Ankunft 01.00 Uhr Ortszeit und nach Passkontrolle, Gepäckabholung und Biohazard-Prüfung ist es 02.00 Uhr. Wir bleiben die Nacht
über einfach am Flughafen und es gibt doch tatsächlich ein Cafe, das 24 Stunden geöffnet hat. Das eine oder andere Bier, BBC-Worldnews,
Frühstück um 05.00 Uhr bei McDonalds und schon können wir um 09.00 Uhr unseren Camper in Empfang nehmen. 'Wolltet ihr nicht eigentlich gestern kommen?'
'Ja, wollten wir! Aber das ist eine lange Geschichte.'
Der Rest ist eine kurze Geschichte. Einmal quer durch Auckland und zum nächsten vernünftigen Caravanpark. Vorher noch kurz
einkaufen. Auf dem Platz erstmal mit dem Auto vertraut machen und unsere Sachen verstauen. Irgendwie ist der Camper völlig unpraktisch
konstruiert. Mittagsschlaf, nochmal einkaufen und Abendessen. Dann geht es auch schon bald ins Bett. Heute sind wir wirklich ziemlich
erschlagen.
