Filipino Geocaching

Alles fing ganz harmlos an

Wie die meisten von euch ja wissen, sind wir begeisterte Geocacher.

Also Schatzsucher, die mit GPS-Gerät durch die Natur streifen, kleine bis große Schatzkisten suchen, um dann den Fund dieser Kisten auf der technischen Internet-Plattform "www.geocaching.com" zu loggen.

Anders ausgedrückt: Wir nutzen eine Milliardentechnologie um Tupperdosen im Wald zu finden! Aber, wenn es doch Spaß macht.

Dabei im Gepäck ist Geocoin "Taj Mahal", den Werner uns als Talisman mit auf die Reise gegeben hat. Nach einem halben Jahr Asien hat Taj Mahal jetzt die 22.000 Kilometermarke erreicht. Herzlichen Glückwunsch.

Bisher konnten wir in jedem bereisten Land in Asien mindestens einen Cache heben. Und so sollte es auch bleiben.

Jedoch auf den Philippinen wollte man es uns nicht so einfach machen.

Wir hatten uns einen Cache ausgesucht, der mit der Kategorie "einfach" definiert war. Für Rucksackreisende stellt jedoch die Anreise schon eine kleine Herausforderung dar, da wir ja immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen müssen und unser Ziel nur als GPS-Koordinate kennen. Einheimische kennen aber nur Namen ;-).

Und wie es nun mal bei einer Schatzsuche so ist, darf niemand wissen, dass du einen Schatz suchst, sonst wird dieser nämlich von Nichtwissenden sofort zerstört.

Unser besagter Cache befindet sich auf der Insel Siquilor, die auch Feuerinsel genannt wird. Wir hatten neben den Koordinaten noch den Hinweis, dass 50 Meter vom Eingang der Unterwasserhöhle "Cantabon-Cave" der Cache an einem Baum versteckt ist.
Also völlig easy - nichts wie hin!

Erst mal 5 Stunden Bus fahren (mit 2x Umsteigen) auf der Insel Negros bis zum Fährableger, dann eine Stunde auf der Fähre bis zur Insel Siquilor. Unser GPS zeigt noch 10 Kilometer bis zum Ziel an. Ein Tricycle muss her: eins der typischen Filipino-Motorräder mit Beiwagen, in das eigentlich nur ein europäisches Kind passt - wir saßen dort zu zweit drin.

Unser Tricycle quälte sich regelrecht die Serpentinen hoch und spuckte sehr viel ungesunde Luft in unseren Beiwagen. Nach 40-minütiger Fahrt und fast am Ziel (unser GPS zeigt noch 300 Meter an) entkommen wir gerade noch einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Aber aus Cache suchen wird erst mal nichts. Unser Fahrer hat uns direkt zu den Hohlenguides gefahren. Wir hatten uns ja klar ausgedrückt - wir wollen zu den Caves! Und hier sind wir jetzt.


Was soll's, jetzt können wir auch nichts mehr ändern und wenn wir schon mal hier sind...

Die Cantabon-Höhle ist ein 800 Meter langer unterirdischer Flusslauf, bei dem der Wasserspiegel je nach Regenfall unterschiedlich hoch sein kann.

Es hatte in letzter Zeit sehr viel geregnet, selbst Thomas war bis zum Bauch im Wasser!!! Jeder Schritt war ein Balanceakt durch tiefes Wasser und scharfes Gestein. Hände und Füße waren gleichberechtigt im Einsatz - wenn die Sehkraft in der Dunkelheit nicht ausreicht muss halt der Tastsinn her.

Über eine Stunde kämpften wir uns durch die Höhle und wurden mit einer faszinierenden Untertagelandschaft belohnt. Den Muskelkater am nächsten Tag gab es gratis dazu.



Ach ja, den Cache haben wir danach natürlich auch noch gemacht. Wie gesagt 50 Meter vom Höhleneingang entfernt unter einem Baum. Easy kann ich hier nur sagen.