Trek zum Zanskar Tal (Lamayuru - Padum)

16.07.-26.07.2010

Offiziell startet der Trek in Lamayuru und endet in Padum. Auf den ersten beiden und den letzten beiden Etappen ist man dann allerdings auf befahrenen Straßen unterwegs, was nicht unbedingt super toll ist. Unser Start war aus diesem Grund in Phanjila. Damit haben wir uns einen Straßentag am Anfang gespart.

Tag 1 - Anfahrt nach Phanjila

Die Fahrt von Leh nach Phanjila mit der Besichtigung von Klöstern (u.a. in Lamayuru) und diversen Fotostopps hat uns fast den ganzen ersten Tag beschäftigt.

In Phanjila auf dem Camping Platz angekommen wurden die Zelte aufgebaut und wir konnten uns häuslich einrichten.

Tag 2 - Wartetag

Wie wir schon vorher wussten hatten wir bislang noch keine Tiere und mussten den zweiten Tag mit Warten und einem Ausflug in das Kloster von Wanla verbringen. Diese 15 km haben wir natürlich auch zum Warmlaufen genutzt.

Der Agenturchef ist in der Zwischenzeit mit dem Motorad aus Leh gekommen um an dem Tag doch noch Pferde oder Esel zu besorgen. Am Abend hat er uns dann versichert, dass uns die Pferde entgegen kommen, allerdings noch das Gepäck einer anderen Gruppe transportieren. Sobald die Gruppe in Wanla ist wird abgeladen und die Tiere drehen um und holen uns schnell ein.

Wir sind übrigens (v.l.): Tanja (Deutschland/Schweiz), Christine (Frankreich), Marion und Thomas, Norbu (unser Guide) und Lorella (Italien)

Tag 3 und 4

Wir laufen einfach mal los. Unseren Pferden begegnen wir auf unserem Weg nach Hanupata. Mal sehen wann die uns dann einholen. Wir rechnen sicherheitshalber mit einem weiteren Wartetag. Das Gepäck wird in der Zwischenzeit mit dem Auto in das nächste Camp transportiert. Im Camp angekommen nehmen wir erstmal ein Bad im Fluss, als Duschersatz.

Wir haben uns schon auf einen weiteren Wartetage eingerichtet, als unverhofft um 9.30 Uhr an Tag 4 die Pferde da sind. Jetzt muss es schnell gehen, da wir heute noch über den Sirsir La müssen.

Der Anstieg war eine Quälerei. Die tolle Natur und die sagenhaften Ausblicke haben uns dafür allerdings mehr als entschädigt.

Tag 5

Von Photoksar ging es weiter in Richtung Sengge La Base Camp. Im wesentlichen aufwärts, aber mittlerweile waren wir gut eingelaufen und die Strecke einfach. Wir sind so richtig ins Rennen gekommen.

Unsere erste Flussquerung stand heute auch auf dem Plan. Wir hatten schon die Sandalen in den Tagesrucksack gepackt. Der einzige Haken war: Das Wasser war eiskalt, aber das ist ja gut für die Durchblutung.

Tag 6

Die Überquerung des Sengge La (4960m) war gar kein Problem. Wir hatten nahezu keinen Schnee und die paar Höhenmeter vom Base Camp haben wir schnell hinter uns gebracht. Danach ging es erstmal wieder ein gutes Stück abwärts.

Bei einer Pause in einem Parachute-Cafe wurden wir von einem sehr netten alten Herrn mit Milchtee verwöhnt.

Danach hat uns der einzige Regen auf der Tour erwischt. Allerdings nur eine Stunde dann wars auch schon wieder vorbei.

Der letzte Abstieg war sehr steil und der kurze Anstieg zum Camp in Gongma hat uns zum Schluss nochmal ganz schön ausser Atem gebracht.

Tag 7

Von Gongma aus ging es dann in einer sehr schönen Tour zu unserem Camp in Sumdo. Ungefähr in der Mitte der Tour liegt der Ort Lingshed mit seiner sehr schönen in den Hang gebauten Gompa, die wir natürlich auch besucht haben.

Nach Plan hätten wir eigentlich in Lingshed übernachten sollen. Die Idee unserer Pferdeführer weiter zu laufen und erst kurz vor dem nächsten Pass zu übernachten war allerdings sehr gut.

So konnten wir am nächsten Tag ausgeruht den Hanamul La angehen und in Sumdo in den 'Genuss' von Schokolade und Mirinda kommen, die schon ein Jahr und drei Monate abgelaufen waren. Mirinda war ok, die Schokolade haben wir direkt entsorgt.

Tag 8

Die Strecke hatte es nochmal in sich. Der Hanamul La hatte einige Höhenmeter zu bieten, die uns ganz schön Kraft gekostet haben. Anschließend ging es in einer längeren Strecke zwar abwärts aber die Sonne hat richtig vom Himmel gebrannt.

Auch auf dieser Etappe sind wir von der ursprünglichen Planung abgewichen und haben nicht auf dem überfüllten Zeltplatz von Nyetse übernachtet,

sondern sind weitergelaufen bis kurz vor dem letzten Pass (auf dem Bild gut zu sehen).

Ganz alleine auf dem Zeltplatz von Zingchan haben wir unsere Zelte aufgeschlagen (steht ihr sie im Bild? - sie sind orange) und konnten mal wieder ein kleines Duschbad im Fluss nehmen.

Tag 9 und 10

Der Parfi La hat uns nochmal alles abverlangt. Dann aber war es geschafft. Wir hatten das Zanskar-Tal mit dem gleichnamigen Fluss erreicht und konnten erstmal den Ausblick geniesen.

Trotzdem lag natürlich noch ein gutes Stück Weg vor uns und die vermeintlich flache Strecke hatte doch noch einige kleine aber gemeine Steigungen und Flussdurchquerungen zu bieten. Und vorallem hat uns die Sonne noch ganz schön eingeheizt.

Am Endes des Tages sind wir auf dem sehr großen Zeltplatz von Hanumil angekommen, der auch schon mit einigen Gruppen belegt war.

Vor der nächsten Etappe an unserem zehnten Tag bis Karsha, dem letzten Ort vor Padum (eigentlich 2 Etappen und insgesamt 9 Stunden) hatten wir wirklich Respekt.

Heute wollten wir den verlorenen Wartetag wieder aufholen, da uns langsam aber sicher auch das mitgenommene Essen ausging. Doch ... es kam alles ein bischen anders.


Unser Guide hatte kurzfristig beschlossen, dass wir doch nur bis Pishu laufen um dann erst am nächsten Tag eine lange Etappe über Karsha nach Padum zu laufen. Er wollte vermutlich früh in Pishu sein und dann einen Jeep erwischen um in sein Heimatdorf in der Nähe zu fahren, in dem an diesem Tag ein Fest war.

Angekommen in Pishu (der Zeltplatz stand ein bischen unter Wasser) haben wir dann beschlossen, dass wir den Trek hier beenden und alle zusammen mit dem Jeep nach Padum fahren. War dann auch sehr sinnvoll, da die komplette restliche Strecke wieder auf der Straße zurück zulegen war. Das wäre ziemlich unspannend geworden.

Nach der Ankunft in Padum waren wir um ungefähr zwei Kilo Staub pro Person schwerer (wir saßen mit dem kompletten Gepäck auf der Ladefläche) und wollten in der Stadt dann doch nicht mehr im Zelt schlafen und uns im Fluss waschen. Also sind wir kurzerhand in ein Guesthouse gezogen und haben uns erstmal wieder menschlich gemacht.

So endete unser erster Trek auf dieser Reise ... fast jedenfalls, denn eines bleibt noch zu erwähnen:

Die Rückreise von Padum über Kargil nach Leh (ca. 460km) hat noch zwei ganze Tage in Anspruch genommen. Von Padum nach Kargil waren wir 12 Stunden unterwegs und nach einer ekligen Übernachtung in Kargil nochmal 7 Stunden bis Leh. Aber ... Jeeptouren in Ladakh sind nochmal eine andere Geschichte wert.