Allerdings muss ich zugeben, dass wir uns bei der ersten Wanderung (ca. 6 Stunden) einen ziemlichen Sonnenbrand im Gesicht und am Hals eingefangen haben. Und das obwohl wir gerade an diesen Stellen wahrlich nicht mehr weiss waren. Aber auf 1500m und in der Nähe des Äquators ist mit der Sonne nicht mehr zu spassen.
In Vorbereitung von Ecuador haben wir uns nach dieser Erfahrung dann auch nochmal mit extrastarker Sonnenschutzcreme eingedeckt.
In Boquete konnten wir noch den Beginn der alljährlichen Blumen- und Kaffeemesse miterleben. Ein sehr interessantes und vorallem lautes Spektakel. Es wurden neben vielem Anderen 6 Bühnen und mindestens 10 Essens- und Getränkestände aufgebaut und wir haben schon geahnt was kommt: Alle Bühnen und die 10 Fressstände hatten natürlich Musik, in voller Lautstärke und ... gleichzeitig.
So wird in Mittelamerika gefeiert!
Um drei Uhr nachts war die Musik immer noch an, aber wir haben ja unsere Ohrstöpsel, die wir nur jedem, der hierher reist wärmstes ans Herz legen können. Diese Dinger sind hier oft ein muss.
Am nächsten Morgen ging es auf unsere letzte 9 Stunden Etappe nach Panama City. Wir sind gut angekommen und haben das Angebot eines Hotels mit kostenfreiem Shuttle vom Busbahnhof gerne angenommen. Von unserem Zimmer im sechsten Stock hatten wir eine schöne Aussicht auf die Stadt und den Pazifik (und das städtische Krankenhaus in der Mitte).

Aber auch hier waren Ohrstöpsel Pflicht.
Der Panamakanal und das entsprechende Museum sind ein gigantisches Erlebnis, was sich auf jeden Fall gelohnt hat, auch wenn meine Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde. Als wir nämlich um 9.00 Uhr am Besucherzentrum ankamen war gerade ein grosses Kreuzfahrtschiff aus der Schleuse gefahren und es waren für den Vormittag nur noch ein paar 'Winzschiffe' angekündigt. Mein Frust war riesig, aber nach langem Warten wurden wir ab 13.00 Uhr doch noch belohnt.
Panama City selbst war sehr heiss und hatte mindestens 80% Luftfeuchtigkeit und wir waren jedesmal froh, wenn wir wieder in klimatisierten Räumen angekommen sind.
Nach anfänglichen Bedenken hatten wir unsere Tickets für den Weiterflug dann doch sehr schnell und das nächste Ziel Quito in Ecuador stand fest. Nach zwei Tagen ausruhen und planen für Ecuador ging es dann weiter.
Vielleicht nochmal ein Wort zu Büchern und Mittelamerika: Das ist wirklich absolutes Notstandsgebiet! Die meisten Städte haben keine Buchläden, selbst im angeblich besten Buchladen von Mittelamerika in Panama City gab es nicht mehr als 15 Reiseführer. Interessanterweise u.a. über Deutschland und Russland. Der von uns gesuchte Reiseführer für gesamt Südamerika war ausverkauft und wird wohl erst wieder ab März oder April zur Verfügung stehen. Das war wohlgemerkt eine Auskunft vom 16.01.06! Somit mussten wir uns mit einem Ecuador-Reiseführer in Spanisch behelfen. Hätten wir nur nochmal einen Reiseführer aus Deutschland mitgenommen ... aber man kann ja nicht alles haben!

Letzte Aktualisierung: 03-Feb-2006