Such is life

Eine Reise durch Lateinamerika

 

Südwest-Rundfahrt
ca. 940 km
Gesamtfahrzeit ca. 29 Std.
Fahrzeuge:
1x Jeep
Uyuni - Potosí
ca. 220 km
Gesamtfahrzeit ca. 5 Std.
Fahrzeuge:
1x Bus
1x Taxi
Potosí - Sucre - Potosí
ca. 310 km
Gesamtfahrzeit ca. 7 Std.
Fahrzeuge:
2x Taxi
1x Colectivo
1x Bus
Potosí - Villazón - La Quiaca (Argentinien)
ca. 320 km
Gesamtfahrzeit ca. 9 Std.
Fahrzeuge:
2x Taxi
1x LKW

29.04.06 Start der Südwest-Rundfahrt
03.05.06 Fahrt von Uyuni nach Potosí
04.05.06 Fahrt von Potosí nach Sucre

06.05.06 Fahrt mit dem Dinotruck
07.05.06 Fahrt von Sucre nach Potosí
08.05.06 Fahrt von Potosí nach La Quiaca (Argentinien)

  

Mit Busstreik durch Bolivien

Nach der Südwest-Rundfahrt sollte es weiter nach Potosí gehen. Erst haben wir nichts gemerkt. Allerdings hätte es uns schon auffallen müssen, da wir zum erstenmal Schwierigkeiten hatten einen Bus zu bekommen. Glücklicherweise konnten wir dann doch noch am Abend vor der Fahrt Plätze reservieren. Als wir dann am nächsten Tag im Bus saßen und immer mehr Leute reinströmten (ein Bus sei angeblich ausgefallen) haben wir nach wie vor noch nichts kapiert. Wir hatten ja unsere Plätze und gestapelte Menschen im Gang waren nichts wirklich Neues. Erst am nächsten Tag, als wir von Potosí weiter nach Sucre wollten

kamen wir langsam dahinter. Am Busbahnhof herrschte gähnende Leere: "Busstreik" sagte man uns endlich, "aber es fahren natürlich Busse oder Colectivos. Nur nicht vom Terminal sondern von einer ganz anderen Stelle!" Natürlich gab es also jemanden, der auf das verdiente Geld nicht verzichten wollte, nur war es mühsam sich bis zur eigentlichen Abfahrtsstelle durchzufragen! Und so kamen wir dann am Ende doch ganz gut in der schönsten Stadt Boliviens (auch wieder mit Abstand) an.
Sucre wird uns wegen zwei Dingen im Gedächtnis bleiben:
Zum einen wegen der Bar Joyride. Von Holländern geführt war die Bar seit langem mal wieder so, wie man sich auch in Deutschland eine Bar vorstellt - auch Essen und Getränke und vorallem der Service waren endlich mal wieder 'europäisch'. Und wir konnten zum erstenmal seit 7 Monaten wieder ein deutsches Bier (Erdinger Weissbier Dunkel) trinken - interessanterweise für (umgerechnet) 2.50 EUR, also billiger als in Deutschland!?! - Wir haben jedenfalls die Abende dort sehr genossen - einschließlich meines Geburtstages!!
Zum anderen haben wir einen kleinen Ausflug mit dem Dino-Truck gemacht. Die Fahrt ging in einen nahegelegenen Steinbruch. Hier wurden vor einigen Jahren Dinosaurier-Spuren entdeckt, die sich über Millionen von Jahren konserviert haben!




Immer noch Busstreik: Aber wir wussten ja schon wo die Busse wieder zurück nach Potosí abfahren. Somit war der Weg zurück kein Problem. Mit der Fahrt in Richtung Argentinien war das aber schon so eine Sache: Nach der erneuten Ankunft in Potosí an einem Sonntag war der Busbahnhof immer noch wie ausgestorben. Na vielleicht hatten wir ja am nächsten Morgen (Montag) mehr Glück! Hatten wir nicht, aber eine freundliche Dame hat uns um 07.00 Uhr erklärt, dass es natürlich auch Busse in Richtung Grenze gibt, die allerdings nicht am Busbahnhof ... ja, ja kennen wir ja schon. Also wieder ins Taxi. Der Taxifahrer allerdings meinte: "Dort fahren keine Busse, aber ich weiss wo Sie trotzdem weiterkommen!" Die Sprüche kennen wir natürlich auch schon: Der will wahrscheinlich nur mehr Geld von uns kassieren! Also haben wir darauf bestanden an den ersten Ort gebracht zu werden! Siehe da: Der Taxifahrer hatte Recht; wieder gähnende Leere! Also weiter zu 'seiner' Stelle, einer Kreuzung außerhalb der Stadt. Tatsächlich da standen Busse, die allerdings in die falsche Richtung fuhren und ein leerer Viehtransporter. Nach einer kurzen Frage war klar: Wir fahren ca. 9 Stunden auf der Ladefläche eines Viehtransporters mit. Wir und mindestens noch 10 Einheimische.
Drei Dinge sollte ich vielleicht noch erwähnen:
1. Potosí ist eine der höchsten Städte der Welt und liegt über 4000m hoch. Da ist es auf einem Viehtransporter beißend kalt und wir haben uns einschließlich Schlafsack in alles gepackt was wir dabei hatten.
2. Es gibt in Richtung Grenze kaum geteerte Straßen und auch jetzt, da ich fast einen Monat später den Text schreibe sind unsere Sachen immer noch nicht komplett entstaubt!!

3. Die Bandscheiben haben ganz schön gelitten und jetzt wissen wir, wie sich die Tiere bei einem solchen Transport fühlen müssen! Wie ihr auf dem Video seht war Marion alles andere als glücklich!
Aber wir sind dem Busstreik entkommen und mit unserem Grenzübertritt am Abend wieder in die Zivilisation zurückgekehrt ... aber davon mehr in den nächsten Berichten.

Letzte Aktualisierung: 05-Juni-2006