kamen wir langsam dahinter.
Am Busbahnhof herrschte gähnende Leere: "Busstreik" sagte man uns endlich, "aber es fahren
natürlich Busse oder Colectivos. Nur nicht vom Terminal sondern von einer ganz anderen Stelle!"
Natürlich gab es also jemanden, der auf das verdiente Geld nicht verzichten wollte,
nur war es mühsam sich bis zur eigentlichen Abfahrtsstelle durchzufragen! Und so kamen wir dann
am Ende doch ganz gut in der schönsten Stadt Boliviens (auch wieder mit Abstand) an.
Sucre wird uns wegen zwei Dingen im Gedächtnis bleiben:
Zum einen wegen der Bar Joyride. Von
Holländern geführt war die Bar seit langem mal wieder so, wie man sich auch in Deutschland
eine Bar vorstellt - auch Essen und Getränke und vorallem der Service waren endlich mal wieder
'europäisch'. Und wir konnten zum erstenmal seit 7 Monaten wieder ein deutsches Bier (Erdinger
Weissbier Dunkel) trinken - interessanterweise für (umgerechnet) 2.50 EUR, also billiger als
in Deutschland!?! - Wir haben jedenfalls die Abende dort sehr genossen - einschließlich
meines Geburtstages!!
Zum anderen haben wir einen kleinen Ausflug mit dem Dino-Truck gemacht. Die Fahrt ging in einen
nahegelegenen Steinbruch. Hier wurden vor einigen Jahren Dinosaurier-Spuren entdeckt, die sich
über Millionen von Jahren konserviert haben!
Immer noch Busstreik: Aber wir wussten ja schon wo die Busse wieder zurück nach Potosí
abfahren. Somit war der Weg zurück kein Problem. Mit der Fahrt in Richtung Argentinien war das
aber schon so eine Sache: Nach der erneuten Ankunft in Potosí an einem Sonntag war der
Busbahnhof immer noch wie ausgestorben. Na vielleicht hatten wir ja am nächsten Morgen (Montag)
mehr Glück! Hatten wir nicht, aber eine freundliche Dame hat uns um 07.00 Uhr erklärt,
dass es natürlich auch Busse in Richtung Grenze gibt, die allerdings nicht am Busbahnhof ...
ja, ja
kennen wir ja schon. Also wieder ins Taxi. Der Taxifahrer allerdings meinte: "Dort fahren keine Busse,
aber ich weiss wo Sie trotzdem weiterkommen!" Die Sprüche kennen wir natürlich auch schon:
Der will wahrscheinlich nur mehr Geld von uns kassieren! Also haben wir darauf bestanden an den ersten
Ort gebracht zu werden! Siehe da: Der Taxifahrer hatte Recht; wieder gähnende Leere! Also weiter
zu 'seiner' Stelle, einer Kreuzung außerhalb der Stadt. Tatsächlich da standen Busse, die
allerdings in die falsche Richtung fuhren und ein leerer Viehtransporter. Nach einer kurzen Frage war
klar: Wir fahren ca. 9 Stunden auf der Ladefläche eines Viehtransporters mit. Wir und mindestens
noch 10 Einheimische.
Drei Dinge sollte ich vielleicht noch erwähnen:
1. Potosí ist eine der höchsten Städte der Welt und liegt über 4000m hoch.
Da ist es auf einem Viehtransporter beißend kalt und wir haben uns einschließlich
Schlafsack in alles gepackt was wir dabei hatten.
2. Es gibt in Richtung Grenze kaum geteerte Straßen und auch jetzt, da ich fast
einen Monat später den Text schreibe sind unsere Sachen immer noch nicht komplett entstaubt!!
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