Such is life

Eine Reise durch Lateinamerika

 

La Quiaca - Salta
ca. 390 km
Gesamtfahrzeit ca. 6 Std.
Fahrzeuge:
1x Bus
Cafayate - Rundfahrt
ca. 540 km
Gesamtfahrzeit ca. 16 Std.
Fahrzeuge:
1x Mietwagen
Salta - Tucumán - Tafi del Valle - Tucumán
ca. 560 km
Gesamtfahrzeit ca. 12 Std.
Fahrzeuge:
3x Bus
Tucumán - Mendoza
ca. 1030 km
Gesamtfahrzeit ca. 15 Std.
Fahrzeuge:
2x Bus
Touri - Tour
ca. 380 km
Gesamtfahrzeit ca. 9 Std.
Fahrzeuge:
1x Mini-Bus
Talampaya - Rundfahrt
ca. 1570 km
Gesamtfahrzeit ca. 28 Std.
Fahrzeuge:
1x Mietwagen
Mendoza - Valparaíso - Santiago
ca. 520 km
Gesamtfahrzeit ca. 9 Std.
Fahrzeuge:
2x Bus
1x Taxi

09.05.06 Fahrt von La Quiaca nach Salta

12.05.06 Start der Cafayate-Rundfahrt
16.05.06 Fahrt von Salta nach Tucumán
18.05.06 Fahrt nach Tafí del Valle
21.05.06 Fahrt von Tucumán nach Mendoza
25.05.06 Touri-Tour

28.05.06 Start der Talampaya-Rundfahrt

01.06.06 Fahrt von Mendoza nach Valparaíso
06.06.06 Fahrt von Valparaíso nach Santiago

  

Argentinien ist riesig

Das wurde uns gleich am Anfang deutlich gemacht, als wir das Schild mit der Strecke nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, gesehen haben.

Auch trotzdem wir uns jetzt schon 4 Wochen im Südkegel aufhalten und schon 5000 km zurückgelegt haben haben wir nur ein ganz kleines Stückchen rechts oben in der Landkarte erkundet.
Argentinien ist ungefähr 8 mal so groß wie Deutschland, hat aber nur knapp die Hälfte der Einwohner. Hier kann man wirklich noch stundenlang mit dem Auto unterwegs sein ohne Gegenverkehr oder Menschen zu sehen. Das hatten wir so auf unserer Reise noch nicht erlebt.

Salta war nach dem Grenzübergang unsere erste Station. Da die geplante Zugfahrt mit dem 'Tren a las Nubes' nicht stattfinden konnte (Der Zug sollte erst wieder im Juli - vielleicht ??? oder auch nicht - fahren) haben wir uns stattdessen ein Auto gemietet und in zwei Tagen die nahegelegenen Canyons und Landschaften erkundet. Darüberhinaus haben wir nach sieben Monaten auf Reisen endlich wieder einmal die Annehmlichkeiten der 'Zivilisation' genossen. Was Kultur und Essen angeht ist Argentinien sicher das fortschrittlichste Land Lateinamerikas. Wunderbares Essen, sehr guter Wein, super Service, jeden Tag andere Live-Musik in stilvollen Restaurants zu Spottpreisen - das alles hat uns Salta - La Linda (Die Schöne - wie sie von den Argentiniern genannt wird) gegeben. Bitte entschuldigt die schwülstige Ausdrucksweise aber das musste mal gesagt werden, weil es für uns tatsächlich wie die Ankunft im siebten Himmel war.




Von Salta ging es dann weiter nach Tucumán, der Stadt in der 1816 die Unabhängigkeit Argentiniens erklärt wurde.
Mal ein kleiner Einwurf: Sehr gewöhnungsbedürftig für uns sind in Argentinien die 'Ausgehzeiten'. Abendessen (das Hauptessen des Tages) geht man in hier nicht vor 21.30 Uhr, oft erst nach 23.00 Uhr. Die Lokal öffnen meist um 21.00 Uhr, einige wenige schon um 20.00 Uhr. Um diese Zeiten waren wir in den vorher bereisten Ländern oft schon im Bett, da dort die Hauptmahlzeit das Mittagessen ist und man, wenn es dunkel ist, eh besser nicht soviel draußen unterwegs sein sollte. Diese Gefahr besteht in den argentinischen Städten nicht mehr so extrem. Auch Nachts um 01.00 Uhr sind die Strassen noch gut gefüllt und sicher. Wir hatten uns allerdings nicht so schnell daran gewöhnt und waren oft die einzigen Gäste in den Lokalen.
Und weiter im Text: Den kurzen Ausflug von Tucumán in das nahegelegene Ferienziel der Argentinier Tafí del Valle hätten wir uns im Nachhinein sparen können, da im Herbst hier wirklich 'tote Hose' und schlechtes Wetter vorherrschen. Zum Glück gab es ein gutes Restaurant, in dem wir super gegrilltes Ziegenfleisch gegessen haben. So war der Abend gerettet und am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück nach Tucumán.
Von Tucumán sollte es nach La Rioja gehen. Dort wollten wir uns wieder ein Auto mieten um die Nationalparks Talampaya und Ischigualasto zu besuchen. Schon bei der Ankunft auf dem Busbahnhof hatten wir beide den gleichen Gedanken: "Warum müssen wir jetzt hier aussteigen?" Auch die Mietwagenpreise waren mehr als doppelt so hoch wie in Salta. Also nur eine kurze Übernachtung und dann weiter nach Mendoza. Von Mendoza aus konnten wir zu vernünftigen Mietwagen-Preisen den Ausflug in die Nationalparks nachholen, der sich auch trotz der wesentlich längeren Fahrtstrecken hundertprozentig gelohnt hat. Weniger gelohnt hat sich dagegen die Touri-Tour in die Hochanden, da wir bei der späteren Busfahrt nach Chile nahezu die gleiche Strecke nocheinmal gefahren sind. Trotzdem war es ganz amüsant sich mal wieder einen Tag lang unterhalten zu lassen und sich um nichts kümmern zu müssen.




Was ist in Argentinien noch anders: Es gibt wieder Straßencafés in denen man bei einem schönen Cortado (Kaffee) und ein paar Medialunas (wörtlich: Halbmonden oder auf gut deutsch: Croissants) stundenlang sitzen, quatschen und Menschen beobachten kann. Übrigens eine der liebsten Tätigkeiten der Argentinier.
Und ... in Argentinien gibt es auch wieder Geschäfte (vorallem Buchläden) in denen es wieder richtig Spaß macht zu Bummeln und zu Stöbern. Wegen unserer beschränkten Transportmöglichkeiten fällt kaufen leider (oder Gottseidank) aus! Dass Mendoza noch ganz nebenbei die Weinhochburg Argentiniens ist haben wir natürlich nicht übersehen sondern diese Erfahrungen in einem eigenen Bericht zusammengefasst.




Da der Pass zwischen Argentinien und Chile bis auf ca. 3300 m hinaufgeht und hier im Winter immer das Risiko besteht, dass er wegen Schneestürmen gesperrt wird haben wir uns entschlossen möglichst frühzeitig nach Chile zu fahren um unseren Flug auf die Oster-Inseln nicht zu gefährden. Die Entscheidung ist uns nicht ganz leicht gefallen, da Chile wesentlich teurer ist als Argentinien. Ein paar Tage länger in Argentinien hätte uns also sicher einiges Geld gespart. Auch sind die Städte in Chile lange nicht so schön, wie die in Argentinien. Aber die Entscheidung war richtig: Wie wir in Santiago erfahren haben wurde der Pass kurz nach unserer Überquerung wegen Schneefall gesperrt. Wir hoffen natürlich, dass die Sperrung bis zu unserer Rückkehr von den Oster-Inseln wieder aufgehoben ist, da wir ja wieder nach Argentinien zurück wollen.
Valparaíso, direkt am Pazifik gelegen, hat im Gegensatz zu allen anderen Städten in Chile einen ganz besonderen Reiz: 15 ca. 100jährige Aufzüge oder besser Standseilbahnen verbinden die Unter- und die Oberstadt. Aber auch das direkt angrenzende Viña del Mar lädt mit seinen schönen Sandstränden zum Bummeln ein. In Santiago angekommen haben wir die Zeit mit Kinobesuchen, Stadtbummeln und natürlich der Fußball-WM 'totgeschlagen'. Hier waren wir ja vor ein paar Jahren schon einmal und daher gab es nichts Neues zu entdecken.


Letzte Aktualisierung: 10-Juni-2006