konnten wir Abends wieder im T-Shirt draußen sitzen. Den ursprünglich geplanten Ausflug
in ein Feuchtgebiet in der Nähe von Corrientes hatten wir schon vor der Fahrt gestrichen, da wir
uns fest vorgenommen hatten, das 'Original', das Pantanal in Brasilien zu besuchen.
Nach einer Übernachtung in Corrientes ging es am nächsten Morgen weiter nach Posadas,
einer argentinischen Grenzstadt zu Paraguay, die direkt am Rio Paraná, dem (nach dem
Amazonas) zweitlängsten Fluß der Erde.
Posadas war Ausgangspunkt für einen Tagesausflug nach Paraguay um dort die als Weltkultererbe
deklarierten Jesuiten-Missionen zu besuchen. Mit dem Taxi ging es am Stau vorbei über die
große Brücke zwischen dem beiden Ländern und nach völlig unkomplizierten
Grenzformalitäten waren wir auch schon in Paraguay.
Die Touri-Information an der Grenze war perfekt: "Wenn ihr die Missionen besuchen wollt,
müßt ihr mit dem Bus xy vom Busbahnhof ... usw. usw. usw. und für einen Tag tauscht
ihr am besten 100 argentinische Pesos um, das reicht auf jeden Fall aus. Mit dem sagenhaften Betrag
von 160.000 (in Worten: einhundertsechzigtausend) Guaraní (= 100 ArgPesos = 25 EUR) machten
wir uns auf den Weg zu den Ruinen.
Wieder um einiges ärmer als Argentinien aber bei weitem nicht so wie Peru oder Bolivien sind
die Paraguayos ein unglaublich freundliches Volk. Obwohl wir nur einen Tag dort waren hatten wir das
mit unseren bisherigen Erfahrungen schnell erkannt. Auch haben sich in dieser Ecke sehr viele
deutsche Auswanderer niedergelassen, was man an den vielen deutschen Namen wie 'Seewald Automobile' oder
Ortsnamen, wie 'Hohenau' erkennen kann.
Die Ruinen selbst wurdem mit spanischer Hilfe sehr gut restauriert. Die erste (Trinidad) schauten
wir uns mit einem Führer an, in der zweiten (Jesús) waren wir völlig alleine,
weit und breit keine anderen Touristen. Das das auch anders geht haben wir am nächsten Tag in dem
Missions-Ruinen von San Ignacio Miní erlebt. Busse über Busse, Andenkenstände und
eine Kneipe an der anderen. Da war uns der vorherige Ausflug nach Paraguay schon lieber, obwohl auch
die Ruinen von Miní sehr sehenswert sind.
Das eigentliche Ziel dieses Abschnittes waren allerdings die Iguazú-Wasserfälle an der
Grenze zu Brasilien. Leider hatte es die letzten drei Monate nicht geregnet und beim Besuch der
argentinischen Seite waren wir zu Anfangs schon etwas enttäuscht, was sich über den Tag
allerdings geändert hat. Insgesamt schon ein wirklich beeindruckendes Erlebnis.
Als wir jedoch zwei Tage später die brasilianische Seite besuchten
waren ungefähr 70 Prozent der restlichen Wasserfälle auch noch verschwunden. Das war
wirklich unglaublich und wir hatten Glück vorher schon auf der argentinischen Seite gewesen zu
sein!
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