Such is life

Eine Reise durch Lateinamerika

 

Jaén - Chachapoyas - Kuélap - Tarapoto - Yurimaguas
ca. 670 km
Gesamtfahrzeit ca. 26 Std.
Fahrzeuge:
6x Colectivo
6x Tuk Tuk
Yurimaguas - Iquítos
ca. 700 km
Gesamtfahrzeit ca. 36 Std.
Fahrzeuge:
1x Schiff
1x Tuk Tuk
Iquítos - Lima
ca. 1000 km
Gesamtzeit ca. 4 Std.
'Fahrzeuge':
1x Tuk Tuk
1x Flugzeug
1x Bus

07.03.06 Fahrt von Jaén nach Chachapoyas

08.03.06 Besuch der Ruinen von Kuélap
10.03.06 Fahrt von Chachapoyas nach Yurimaguas
11.03.06 Start der Fahrt auf der Fähre nach Iquítos

13.03.06 Mototaxis (oder Tuk Tuks) in Iquítos
14.03.06 Flug nach Lima

  

Peru ist ganz anders

Das haben wir gleich gemerkt. Eigentlich hat das eher unser Hinterteil festgestellt. Die Strecken in Peru sind wesentlich länger als die Strecken die wir bisher in den einzelnen Ländern am Stück zurückgelegt haben. Also zumindest ist man länger unterwegs! Und in Peru gibt es weniger Busse, d.h. es werden mehr Fahrten in Colectivos absolviert.
Colectivos sind in der Regel PKWs oder Minibusse, die mehr oder weniger vollgeladen werden (normalerweile eher mehr als weniger) und jeweils dann abfahren, wenn sie wirklich voll sind. Wer aber glaubt, dass Colectivos schneller oder bequemer als Busse sind, der hat sich kräftig getäuscht. Unser Hinterteil hat uns in diesen Tagen auf jeden Fall das Gegenteil bewiesen.

Zudem sind die Colectivos nicht gerade die neuesten Modelle - als TÜV-geprüfter Deutscher muss man wirklich erstmal lernen, dass man zum Fahren eigentlich nur den Motor benötigt. Alles andere ist 'nice to have'!!. Tacho, Licht und vorallem Profil auf den Reifen ist nur was für Weicheier!
In den meisten Städten Perus gibt es dazu noch hunderte von 'mototaxis', dreirädrigen Motorradrikschas oder Tuk Tuks, die vorallem erstmal laut sind. Zudem machen sich die Jungs den Spass an jeder Ampel einen Formel Eins Start hinzulegen - und es gibt viele Ampeln...
Und falls ihr mal in einem 'mototaxi' sitzt und mit Vollgas auf der Gegenfahrbahn gegen einen Strom von anderen 'mototaxis' fahrt ... es ist kein Traum und kein Film ... das wird hier einfach so gemacht!
Nach endlosen Schlaglöchern und Kilometern haben wir so also dann doch Chachapoyas erreicht und uns am nächsten Tag mit einem Colectivo auf die jeweils dreieinhalb stündige Hin- und Rückfahrt nach Kuélap gemacht, einer sehr abgelegenen Festung aus der Vorinka-Zeit. Ich durfte vorne neben dem Fahrer sitzen, Marion mit unseren beiden amerikanischen Weggefährten hinten und der Guide ... ganz hinten im Kofferraum des Kombis. Er hatte jedoch zumindest vor der Fahrt vom Fahrer ein Stück Schaumstoff bekommen. Die Ruinen haben uns für alle Strapazen belohnt, dennoch haben wir uns anschließend erstmal einen Tag Pause vom Fahren gegönnt.
Dann ging es weiter auf die Zweitagesreise nach Yurimaguas, unserem Ausgangspunkt für die geplante Schifffahrt. Die zwei Tage haben wir im wesentlichen in verschiedenen Colectivos verbracht, aber trotz schmerzendem Hinterteil gehen auch 6-8 Stunden zu dritt auf der Rückbank irgendwie rum.
Da war der Umstieg auf die Fähre in Yurimaguas eine richtige Erleichterung. Wir wollten über die Flüsse Huallaga, Marañon und Amazonas nach Iquítos fahren. Die Stadt ist mit ca. 400.000 Einwohnern die Größte der Welt, die nur per Schiff oder per Flugzeug, nicht aber auf dem Landweg erreichbar ist. Entsprechend viel wurde mit der Fähre transportiert und wir hatten über Stunden die Möglichkeit das Beladen mit Passagieren, Tieren und Gütern zu beobachten:




Unsere Kabine (2x2x2m) hat sich wirklich bewährt. Wir konnten unsere Sachen einschliessen und hatten in den 36 Stunden auf dem Schiff zumindest nachts ein bischen Raum für uns. Eine Kategorie niedriger beginnt schon die 'Hängematten'-Klasse. In grossen Räumen ist für bis zu 150 Hängematten Platz. Jeder bringt seine Hängematte selbst mit und hängt sie irgendwo auf. Das Gepäck legt man darunter. Jeder Raum hat zudem mindestens zwei Fernseher und die Leute bringen natürlich auch eigene Radios usw. mit. Ihr könnt euch vorstellen, was da abgeht!
Da haben wir doch gerne die 30 Euro pro Person für 36 Stunden Fahrt, zwei Übernachtungen und drei Mahlzeiten an Bord ausgegeben.
Ein mehrstündiges 'Kaffeekränzchen' mit 6 älteren weiblichen Mitreisenden hat Marion noch umsonst dazu bekommen! Ich habe mich in der Zeit dezent für ein Mittagsschläfchen in die Kabine zurückgezogen ;-)
Iquítos ist einfach nur heiss und laut und wir haben schnell das Weite gesucht. Leider konnten wir nicht, wie gewünscht, direkt nach Chiclayo fliegen, sondern mussten erstmal einen Flug nach Lima buchen und unsere Reiseplanung entsprechend umstellen - aber kein Problem!

Letzte Aktualisierung: 24-Mar-2006