Er hat allerdings nur den Schlüssel für das Hotelschließfach erwischt,
den er mir dann sogar wieder zurückgeworfen hat. Keine 10 Sekunden später waren wir von einem
bewaffneten Spezialeinsatzkommando der Polizei umringt. Aber als sich dann herausgestellt hat, dass nichts
weiter passiert ist gab es wieder nur noch ein Thema: Fußball!
Eins muss ich wirklich mal allgemein loswerden: Alle unsere Kontakte zur Polizei in den bisher
bereisten Ländern waren vorbildlich! Es wird wirklich erstklassig auf die Touristen aufgepasst!
Die Truppe in Lima hat uns anschließend sogar zu dem Bus gebracht, den wir eigentlich gesucht
haben und hat dem Fahrer ausdrücklich klargemacht, dass wir ihre Freunde sind und sie keine
Klagen hören möchten!
Vielen Dank an dieser Stelle an das 'Special Suat' der peruanischen Polizei!!
Danach hat uns nicht mehr viel in Lima gehalten und wir haben ab diesem Zeitpunkt mal wieder viel
Zeit in Bussen verbracht, die es dann doch reichlich in Peru gibt.
Zuerst ging es in 12 Stunden nach Chiclayo (im riesigen Doppelstock-Cruiser mit zwei lenkbaren Vorderachsen).
Das war schon gewöhnungsbedürftig, da die gesamte Küste Perus eine einzige riesige
Wüste ist. Entsprechend karg und heiß geht es dann auch in den Städten zu und auch die von
uns besuchten Ruinen hatten im wesentlichen das eintönige braun in braun der Wüste zu bieten.
Das Museum des Señors von Sipán in der Nähe von Chiclayo ist allerdings ein
echtes Highlight und unbedingt zu empfehlen, die Ruinen wegen der umständlichen Anreise eher nicht.
Danach ging es ein Stück auf der gleichen Strecke zurück nach Trujillo, wo wir Marions
Geburtstag verbracht haben. Auch hier das
vertraute braun in braun, das einem nach ein paar Tagen unwillkürlich aufs Gemüt schlägt
und man sich auf jedes grüne Fleckchen Natur freut.
Von Trujillo ging es in die Cordillera Blanca nach Huaraz, wobei wir noch einen Zwischenstopp in
Caraz eingelegt haben. Die Fahrt dorthin ist zwar ein echter 8stündiger Knochenschüttler, aber
der wirklich spektakuläre Cañón del Pato macht alle Mühe wett.
Die Cordillera Blanca ist ein Gebirgszug von 20km Breite und 180km Länge, der über 50 Berge
mit einer Höhe von mehr als 5700m enthält. Entsprechend eindruckvoll sind die Ausblicke, die
einen erwarten. Leider war das Wetter für Wanderungen zu schlecht, da wir in der Regenzeit hier
vorbei gekommen sind. Ein paar Bilder konnten wir allerdings dann doch machen.
Statt einer Wanderung haben wir die 3000 Jahre alten Ruinen von Chavín de Huántar
besichtigt, die sich auf der anderen Seite der Cordillera Blanca befinden. Um dorthin zu gelangen mussten
wir in einer dreistündigen Busfahrt die Cordillera Blanca durchqueren und haben dabei den bisher
höchsten Punkt unserer Reise, den 4455m hohen Cahuish Tunnel gemeistert. Auf der Rückfahrt
wurden wir hier auch zum erstenmal auf unserer Reise von Schneefall überrascht.
Auf unserem weiter geplanten Weg nach Süden wollten wir Lima (aus verständlichen Gründen)
nicht nochmal anfahren, da allerdings die Strecke um Lima herum zusätzliche 5 Tage gekostet hätte
haben wir dann doch in den sauren Apfel gebissen.
Zwei Nächte haben wir in Lima verbracht und uns Zeit für einen Besuch des Nationalmuseums
genommen und sind zur Abwechslung mal wieder ins Kino gegangen. Die Neuverfilmung von 'Der rosarote
Panther (La pantera rosa)' haben wir zwar auf spanisch gesehen, aber wir haben uns trotzdem kaputt
gelacht! Und natürlich hatten wir auch einen Megaeimer Popcorn und einen Liter Cola - und das
Ganze mit Film für 4 EUR.
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