Himmlische Müllkübel

Phonsavan, Laos

Niemand weis woher sie kommen, niemand weis wie alt sie wirklich sind - und vorallem - niemand weis welchem Zweck sie dienten und wer sie hergestellt hat. Und doch liegen hunderte von ihnen an mindestens fünfzig Orten in Laos verstreut herum. Auch in Südindien und in Indonesien hat man sie gefunden, doch auch hier haben sie bisher ihr Geheimnis bewahrt.


Schätzungen gehen davon aus, dass sie um die 2000 Jahre alt sind. Sie wiegen zwischen 600 und 1000 kg. Der Größte wiegt ca 6 Tonnen. Die meisten wurden aus Sandsteinblöcken in nahegelegenen Steinbrüchen gehauen, einige wenige wurden jedoch auch aus Granit hergestellt. Die unterschiedliche Größe ergibt sich oft aus den im Steinbruch vorhandenen Steinblöcken, wie Funde von halb fertiggestellten Töpfen beweisen.


Um das Jahr 1930 hat die französische Forscherin Madeleine Colani über 3 Jahre lang die 'Ebene der Töpfe' analysiert aber weder Erklärungen für das Vorhandensein noch Hinweise auf die Kultur gefunden, die sie hergestellt hat. Vermutungen gehen davon aus, dass es sich um Sarkophage oder aber auch um Weinfermenter oder Reisbehälter gehandelt haben könnte. Keine dieser sehr unterschiedlichen Theorien konnte allerdings bis jetzt bewiesen werden.

Auch nicht 100%ig beweisbar aber sicherlich auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist unsere Vermutung: Wir hatten ja in einer früheren Ausgabe unserer Seite schonmal über nicht ganz irdische Aktivitäten in Südamerika berichtet. Fakt ist, dass man seinen Müll ja möglichst weit weg entsorgt. Was 'liegt da näher' als das Zeug aus Südamerika nach Asien zu bringen und da in einer dunklen Nacht einfach abzuwerfen. Der Müll hat inzwischen den Weg alles 'Irdischen' genommen, nur die Kübel, die hätte man wohl besser nicht über Bord werfen sollen.


Faszinierend war unser Besuch von drei Stätten in der 'Plain of Jars', der 'Ebene der Töpfe' auf jeden Fall. Leider sind Stand 2010 nur diese drei Stätten besuchbar. Dies hat seinen Grund im Geheimen Krieg der USA, die zwischen 1964 und 1973 2,1 Millionen Tonnen an Bomben in diesem Teil von Laos abgeworfen haben um die Nachschublinien der Kommunisten in Vietnam (den sog. Ho Chi Minh Pfad) zu zerstören und die besetzten Teile der strategisch sehr wichtigen 'Plain of Jars' durch die vietnamesischen Kommunisten zurück zu erobern.

Die vielen Blindgänger (engl. UXO für unexploded ordnance), die seit dieser Zeit hier liegen machen einen Ausflug außerhalb der gesicherten Bereiche nach wie vor lebensgefährlich und auch an den drei von uns besuchten Stätten darf man sich guten Gewissens nur in den Bereichen bewegen, die deutlich als sicher und geräumt gekennzeichnet sind. Innerhalb der weißen Bereiche wurde sämtliche Munition beseitigt, außerhalb in den roten Bereich wurde nur die Munition an der Oberfläche beseitigt.