Sudah Makkan

Heute schon gegessen?



Nach 24 Stunden Bus fahren mit Grenzübergang Thailand/Malaysia trafen wir spät abends in der Inselstadt "Georgtown" an.
Wir waren ziemlich gerädert von der langen Fahrt und vor allem sehr müde. Wir wollten nur noch eines - ins Bett.

Man schien es uns an zu sehen. Wir wurden begrüßt mit den Worten "Sudah Makkan". Ein nichtssagender Blick unsererseits führte dazu, dass wir direkt ins Zimmer geführt wurden ohne vorher über Preise zu verhandeln, Pässe auszuhändigen, Formulare auszufüllen oder in Vorkasse treten zu müssen.
Wir durften einfach so ins Bett.


Am nächsten Morgen sah für uns die Welt schon viel besser aus. Wir waren ausgeschlafen und froh die lange Fahrt hinter uns zu haben. Wir begaben uns nach dem Duschen auf Stadtentdeckungsreise.

Überall waren sie, die vielen Esshallen und Lokale, in denen in einer irren Geschwindigkeit leckere Gerichte auf den Tisch gezaubert wurden. So beispielsweise Laksa - ein Art Fischsuppe mit den Zutaten aus der Chinesischen Küche, den Gewürzen aus Indien und dem Kokosaroma aus Thailand.

Jedes Essen war ein Gedicht und es ist wirklich schade, dass wir nicht alle ausprobieren konnten.



Den Silvesterabend hatten wir in einer kleinen Bar verbracht. Gäste waren sowohl Einheimische wie auch Europäer. Ob man sich kennt oder nicht, die Begrüßung lautete stets "Sudah Makkan" und kurz darauf stand Essen auf dem Tisch.

Am nächsten Tag feierte die Kneipe ihr einjähriges Bestehen. Wir kamen vorbei und der Besitzer begrüßte uns mit den freundlichen Worten "Sudah Makkan". Wir nickten und schon wurden Tische und Stühle gerückt - wir saßen dann direkt auf der Straße, der Verkehr fuhr um uns herum.

Wir waren eingeladen uns am reichhaltigen Buffet zu bedienen. Es gab wieder herrliche Köstlichkeiten. Aber unser Augenmerk viel dieses Mal auf eine große Schüssel, in der scheinbar Kartoffelsalat war. Ich traute meinen Augen nicht und nahm einen Löffel davon. Als ich später am Platz ankam, stellte ich fest, dass Thomas ebenfalls einen Löffel davon genommen hatte. Wir probierten und ein Lächeln stieg in uns Gesicht. Es war wirklich ein typisch Deutscher Kartoffelsalat. Wir konnten es nicht glauben. Man reichte uns dazu gegrillte Hähnchenbrust in Sojasoße. Es schmeckte herrlich.

Der Wirt kam und fragte wie uns das malaysische Essen schmecken würde. Wir lobten das Essen und natürlich insbesondere den Kartoffelsalat. Ein Grinsen kam in sein Gesicht und eine deutsche Frauenstimme erklärte uns, dass sie den Salat gemacht hatte.

Die Malaysische Küche ist dafür bekannt, dass sie Gaumenfreude schafft, indem sie das Beste aus den unterschiedlichen asisiatischen Küchen auswählt und daraus eine neue Komposition kreiert. Der Drang nach noch mehr Vielfalt ist so groß, dass sie gerade dabei sind, die westliche Küche in ihre zu integrieren. Wir freuen uns schon darauf!



Die Worte "Sudah Makkon" begleiteten uns durch ganz Malaysia. Wir haben erst am Ende unserer Malaysiatour erfahren, was die Worte eigentlich wirklich bedeuten.

Als hätten wir es schon geahnt:

"Heute schon gegessen?"

Es ist völlig egal was du antwortest, du bekommst immer etwas Köstliches auf den Tisch.





Vielen lieben Dank Malaysia, für die herzliche Gastfreundschaft und die genussvollen Tage, die wir bei und mit euch verbringen durften.