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Lima - 09. April 2006
Wie zu erwarten war konnte keiner der drei Favoriten Ollanta, Alan und Lourdes bei den
Präsidentschafts- und Kongress-wahlen in Peru im ersten Wahlgang den Einzug ins
Regierungsgebäude durchsetzen. Auch der Einsatz der Natur brachte hier nicht den
gewünschten Überraschungserfolg!
Schon im Vorfeld gab es kritische Töne und die generelle Information der
Bevölkerung über die Kandidaten wurde als mangelhaft bewertet.
Originalkommentar eines Guides bei den Ruinen von Pachacamac: "Ich glaube nicht das sich
durch die Wahlen etwas grundsätzliches im Land ändert. Schon in der Vergangenheit
kamen immer wieder neue Präsidenten, haben das schnelle Geld gemacht und sind schnell
wieder verschwunden."
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Auf die Frage wieviele Kandidaten sich zur Wahl stellen konnte der Guide nur eine wage
Zahl nennen: "Ich denke es sind ungefähr 45 Kandidaten, aber wer weiss das schon so
genau?"
Ein Taxifahrer in Lima war sich sicher hier schon genauere Angaben machen zu
können: "Es sind 21 Kandidaten!"
Diese gewisse Unsicherheit in den Aussagen tat jedoch der Begeisterung keinen Abbruch!
Die wesentlichen Schlagworte im Wahlenkampf waren:
Wasser für alle!
Arbeit für alle!
Gesundheit für alle!
Nieder mit der Korruption!
Welcher Kandidat für welche Aussage steht? "Wer weiss das schon so genau?"
war hier die einhellige Meinung vieler Befragter im Vorfeld.
Und nicht jeder hatte wirklich Interesse am Wahlkampf!
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Um nun doch den nötigen Eindruck bei der Bevölkerung zu hinterlassen, griffen
alle Kandidaten auf die aus vielen vergangenen Wahlkämpfen bewährten Mittel zurück:
Präsenz und Lautstärke!
Präsenz durch Besuche in den verschiedenen Regionen, aber besonders durch eine nicht
enden wollende Anzahl an Demonstrationen
und 'Malereien', die auch vor den entlegendsten Winkeln
des Landes nicht halt machten.
Lautstärke wurde vorallem durch die fahrenden Werbeträger
und die Wahlkampfbüros in vielen Städten
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erreicht, wobei die Qualität, insbesondere aber die Verständlichkeit jedoch
aufgrund der betagten Technik vielfach zu wünschen übrig liess!
Immerhin hatte die ONPE (Oficina National de procesos electorales) mit ihrem Slogan: "Wir machen, dass Deine Stimme zählt!"
erfolgreich dafür gesorgt, dass der Bevölkerung ausreichend Wahllokale zur
Verfügung standen und die Wahl wie geplant durchgeführt werden konnte.
Die Verantwortlichen gehen darüberhinaus davon aus, dass auch die Stichwahlen
entsprechend erfolgreich durchgeführt werden können und dann ein klarer Sieger
hervorgeht.
Aber ... wer weiss das schon so genau??
tkr
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