Eine Reise durch Lateinamerika

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Eine Reise durch Lateinamerika

 



Moais


887 auf der Insel
288 aufgerichtet
397 im Steinbruch
92 liegen auf den Wegen




Trip


7 Tage
60 km gewandert
80 km Roller gefahren
viele Stunden bei den Moais verbracht



El Gigante - der Größte


21,6 Meter lang
160-180 Tonnen schwer
im Steinbruch Rano Raraku



El Pequeño - die Kleinsten


1,20 Meter lang
ca. 20 Tonnen schwer



El Promedio - der Durchschnitt


10 Meter lang
80 Tonnen schwer



Die längste Reihe - Tongariki


15 unterschiedliche Moais
stehen an der Südostküste



Pukao - rötlicher Kopfschmuck


aus rotem Lavastein gemeiselt
60 wurden von Moais getragen
25 liegen im Steinbruch
Gewicht von 2 Elefanten
 

 

  Rapa Nui und die steinernen Rätsel

                      verborgen in der unendlichen Weite des blauen Pazifik,
                                                    fast 4000 km vor der Küste Chiles gelegen
                                                                       eine Felsengruppe aus Vulkangestein,
                                                                                          mit einer geheimnisvollen verlorenen Kultur
                                                                                                             das ist Isla de Pascua - die Osterinsel



Am Ostersonntag des Jahres 1722 sichtete der niederländische Admiral Jacob Roggeveen die Insel Rapa Nui, die er sogleich dem Feiertag entsprechend benannte. Roggeveen registrierte, dass die Insulaner vor bemerkenswert hohen Steinfiguren Feuer anzündeten und diese auf Knien anbeteten. 1862 kidnappten Sklavenhändler 1000 Insulaner für Arbeiten in Peru. Nach einem Jahr waren 900 Insulaner tot, die überlebenden schleppten auf Rapa Nui Pocken, Lepra und Syphillis ein. Als 1888 Chile die Insel annektierte, vegetierten weniger als 200 Insulaner auf Rapa Nui dahin.
Über die Herkunft der Insulaner gibt es einige Spekulationen: Während Ethnologen von einer Erstbesiedlung aus Polynesien ausgehen, vertritt der Norweger Thor Heyerdahl die These, dass die ersten Insulaner nach der Zerstörung des Tiahuanaco-Reiches aus Bolivien über das Meer geflüchtet sind. Dabei brachten sie nicht nur die Kartoffel mit, die sowohl am Kratersee Rano Raraku wie auch am Titicacasee wächst, sondern auch ihre Steinmetzkunst.


Weil die Hölzernen Rongorongo-Schrifttafeln bisher noch nicht entziffert werden konnten, bleibt Rapa Nui lediglich die Legende.
König Hotu Matua machte sich vor langer Zeit auf den Weg um neues Land für sein Volk zu suchen. Dabei stieß er auf Rapa Nui. Er fand Menschen dort, die ihre Ohren mit Hilfe von Gewichten bis auf Schulterhöhe dehnten. Sie wurden daher Langohren genannt. Das Volk von König Hotu Matua bekam nur Land, wenn es sich zum Bau der gigantischen Steinfiguren verpflichtete. Es kam, wie es kommen musste. Platz und Nahrung wurden knapp und die Kurzohren wollten sich nicht länger den Langohren unterwerfen. Es kam zum Krieg zwischen den Stämmen, wobei die kulturtragenden Langohren unterlagen. Die Steinbrüche wurden verwüstet, die Moai zerstört.


Im Steinbruch Rano Raraku liegen hunderte von halbfertigen Exemplaren. Es sieht aus, als hätten die Künstler gerade erst ihre Basaltbeile fallen gelassen. Sie liegen auf mehreren Ebenen wobei sie am Rückgrat noch mit dem Fels verbunden sind. Der Sage nach sind die Moai selbst an ihren Bestimmungsort gelaufen. Möglicherweise wurden die Giganten tatsächlich senkrecht mittels Seilzügen auf einem Holzblock bewegt. Doch woher kam das Holz auf der baumlosen Insel? Augen wurden den Moai erst an ihrem Bestimmungsort geschlagen, aus weißer Koralle mit schwarzem Obsidian.
Die meisten der heute aufrechtstehenden Moais wurden im 20 Jhdt. von Archäologen restauriert und aufgerichtet.


Neben der Anbetung der Moais pflegten die Isulaner einen weiteren Kult - der Vogelmann. Über diesen Kult ist relativ viel bekannt, da er noch bis 1862 ausgeübt wurde. Kevin Kostner verfilmte den dramtischen Wettkampf in seinem Hollywoodstreifen "Rapa Nui", den wir natürlich im Inselkino angeschaut haben. Der Kult basiert darauf, dass das erste Ei des Manu Tara, des heiligen Vogels, gefunden werden muss. Der Häuptling eines jeden Stammes auf der Insel sendet einen auserwählten Krieger nach Moto Nui, einer vorgelagerten Felseninsel. Nach einem gefährlichen Weg über das Wasser suchen die Krieger nach dem Ei. Der, der es gefunden hat, stürzt sich mit dem Ei, das er am Kopf festgebunden hat, wieder in die Fluten und schwimmt zum Ausgangspunkt Orongo zurück. Der Krieger, der als erster mit unversehrtem Ei zurückkehrt, ist für ein Jahr der Vogelmann und somit das spirituelle Oberhaupt der Insulaner.
Das zerstörte Dorf Orongo enthält über 150 Felszeichnungen u.a. auch den Vogelmann: Ein Menschenkörper mit Vogelkopf, der oft ein Ei in der Hand hält.

Letzte Aktualisierung: 10-Juli-2006