Neben der Anbetung der Moais pflegten die Isulaner einen weiteren Kult - der Vogelmann.
Über diesen Kult ist relativ viel bekannt, da er noch bis 1862 ausgeübt wurde.
Kevin Kostner verfilmte den dramtischen Wettkampf in seinem Hollywoodstreifen "Rapa Nui", den wir natürlich
im Inselkino angeschaut haben.
Der Kult basiert darauf, dass das erste Ei des Manu Tara, des heiligen Vogels, gefunden werden muss.
Der Häuptling eines jeden Stammes auf der Insel sendet einen auserwählten Krieger nach
Moto Nui, einer vorgelagerten Felseninsel. Nach einem gefährlichen Weg über das Wasser suchen
die Krieger nach dem Ei. Der, der es gefunden hat, stürzt sich mit dem Ei, das er am Kopf
festgebunden hat, wieder in die Fluten und schwimmt zum Ausgangspunkt Orongo zurück. Der Krieger, der
als erster mit unversehrtem Ei zurückkehrt, ist für ein Jahr der Vogelmann und somit das
spirituelle Oberhaupt der Insulaner.
Das zerstörte Dorf Orongo enthält über 150 Felszeichnungen u.a. auch den Vogelmann: Ein
Menschenkörper mit Vogelkopf, der oft ein Ei in der Hand hält.
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